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Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

2019 Russian Spring Academy

Im Anschluss an den ersten Part der deutsch-russischen Summer and Spring Academy in Otzenhausen im Juli 2018 reiste am 26. Februar 2019 eine Gruppe von neun Studierenden vom Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg gemeinsam mit Professor Gisela Müller-Brandeck-Bocquet zum Gegenbesuch nach St. Petersburg. Im Zuge der 7. Russian Spring Academy konnte man sich auf ein interessantes 8-tägiges Programm freuen.

Zügig nach der Landung in der russischen Metropole an der Ostsee trafen alle TeilnehmerInnen des Seminars zum georgischen Abendessen zusammen. Die Freude über das Wiedersehen mit den russischen Studierenden, als auch mit den Studierenden der Universitäten Landau, Bielefeld, Gent und Louvain-la-Neuve war riesengroß. In den ersten zwei Tagen der Spring-Academy standen, neben dem ersten Kennenlernen des wunderschönen St. Petersburgs durch eine Bus-Tour durch die Stadt, Seminare und Vorträge zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Russland auf dem Programm. Darüber hinaus nahmen alle Studierenden an einer öffentlichen Debatte teil, in der über die Zukunftsaussichten der Europäischen Union und auch über die Beziehungen zwischen der EU und Russland in einer Expertenrunde diskutiert wurde. Auf dem Podium debattierten auch zwei Studierende aus Deutschland und Russland und brachten auch ihre spezifischen Erfahrungen und Ansichten ein.

Am vierten Seminartag folgte eines der Highlights des Aufenthalts: Unter dem Motto „Discover the Real Russia“ besuchten wir das 180 km südöstlich von St. Petersburg entfernt liegende Veliky Novgorod. Im Gegensatz zum großstädtischen und durchaus europäischen St. Petersburg, liegt die 200.000 Einwohner-Stadt Veliky Novgorod in einer ländlichen Region und ist umgeben von Wald- und Sumpfgebieten, in denen kaum Menschen leben. In Veliky Novgorod wurden wir überaus herzlich von den Studierenden der dortigen Universität empfangen. Nach dem Besuch der Universität und des Kremls in Novgorod, stand zudem ein Treffen mit lokalen JournalistInnen auf dem Programm, die uns von ihrer täglichen Arbeit und den Schwierigkeiten des journalistischen Arbeitens in Russland berichteten.

In den nächsten Tagen folgten Einblicke in die NGO-Kultur in Russland. Besonders in Erinnerung blieb wohl allen Studierenden der Besuch der Organisation „Memorial“, die in einem interessanten Vortrag über ihre Arbeit zur Aufarbeitung der stalinistischen Repressionen und zur schulischen Vermittlung historischer Ereignisse in Russland, verdeutlichte, wie schwer ihre Arbeit unter dem repressiven Klima in Russland ist und welche erschreckenden Auswirkungen ihre Kennzeichnung als „ausländischer Agent“ mit sich bringt.

Neben den interessanten Programmpunkten bekamen alle Studierenden auch die Chance St. Petersburg alleine zu erkunden und sich mit den russischen Studierenden auszutauschen. Dies empfanden wir als ganz besonders wertvoll, denn durch den täglichen Austausch mit den gastfreundlichen russischen Studierenden bekam man Einblicke in ihr alltägliches Leben in St. Petersburg, in ihre Meinungen zu politischen Entwicklungen in Russland und in ihre Hoffnungen, aber auch in ihre Sorgen über die zukünftigen Beziehungen zwischen Russland und der EU.

Die Kombination aus den vielfältigen Programmpunkten mit allen Seminaren, Vorträgen, Ausflügen, etc. und den Austausch mit den russischen Studierenden, der uns einen einzigartigen Einblick in das Leben in Russland brachte, machte die Spring Academy 2019 zu einem unvergesslichen Erlebnis, das allen teilnehmenden Studierenden in positiver Erinnerung bleiben wird.

Von Philipp Marx

Finden Sie hier den Bericht zum ersten Teil der deutsch-russischen Summer und Spring Academy in Otzenhausen 2018.

Die Summer und Spring School finden auch in diesem Jahr wieder statt und sind eine Teilnahme wert. Hier geht es zur Ausschreibung.