Intern
Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Bernd Rützel MdB diskutiert mit Studierenden am IPS

21.11.2016

Auf Einladung von Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth und Dr. Thomas Kestler besuchte der Gemündener Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel (SPD) am 16. November das Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Julius-Maximilians-Universität, um dort mit Studierenden über „Wachsende Ungleichheit“ und aktuelle Entwicklungen und Herausforderung in der Politik zu diskutieren.

Bereits in Rützels Eingangsstatement wurde deutlich, dass es sich hierbei um ein äußerst facettenreiches Thema handelt, das trotz manch erfreulicher Daten auch in der Bundesrepublik aktuell ist. „Wir stellen fest, dass es Deutschland derzeit in vielen Bereichen sehr gut geht. Die Wirtschaft floriert. Die Arbeitslosigkeit ist im europäischen Vergleich gering. Die Beschäftigung befindet sich auf einem Rekordniveau und der Bundeshaushalt weist Überschüsse auf“, so der SPD-Politiker. „Doch nicht alles läuft perfekt“, ergänzte der Bundestagsabgeordnete. So sei beispielsweise das Vermögen hierzulande extrem ungleich verteilt.  Während 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung faktisch nichts besäßen, sei ungefähr ein Viertel des Gesamtvermögens in der Hand von nur einem Prozent der Gesamtbevölkerung. „Ärmere Menschen sterben im Schnitt deutlich früher als Wohlhabende“, so Rützel. Die daraus resultierende Unzufriedenheit, verbunden mit verbreiteter Zukunftsunsicherheit, identifizierte der Bundestagsabgeordnete dabei als Nährboden, auf dem die Saat der Populisten aufgehen könne. „Nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Ländern Europas und darüber hinaus, wie es die jüngsten Wahlergebnisse zeigen“. 

In der anschließenden Diskussionsrunde waren sich die Studierenden und Rützel schnell einig, dass Bildung eine ganz wichtige Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit populistischen Strömungen sowie für eine gute und erfolgreiche Zukunft darstellt. „Gut ausgebildete Menschen sind seltener arbeitslos, haben durchschnittlich ein höheres Einkommen, können länger arbeiten und somit auch mehr in die Rentenkasse einzahlen“, so der Vorsitzende der Unterfranken-SPD. Viele entschieden sich, keine Kinder zu bekommen, wenn sie keinen sicheren Job haben. „Und ohne vernünftige Betreuungszeiten in Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen können die Eltern nicht beide einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Deshalb brauchen wir flächendeckende, bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten und ein Ende der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen“, hob stellvertretende Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales hervor. Immer mehr junge Leute ziehen das Studium einer Ausbildung vor. Daher sei es wichtig, dass auch weiterhin beides im Einklang stehe. „Gerade wegen der dualen Ausbildung finde Deutschland weltweit Anerkennung“, so der gelernte Maschinenschlosser. Weitere Themen der Diskussion waren unter anderem Renten- und Generationengerechtigkeit, Niedrigzinspolitik, Steuerkonzepte und die Chancen der Zuwanderung, wobei die Studierenden auch eigene Ideen und Anregungen einbrachten. 

Abschließend wurden Gestaltungsmöglichkeiten von Politik diskutiert. Dabei wurde auch die Durchsetzung von Parteipositionen innerhalb einer großen Koalition kritisch beleuchtet. Die vielfach kontroversen Themengebiete allein in dieser Koalition sowie die davon abweichenden Positionen der Oppositionsparteien lassen nicht den Eindruck einer geschlossenen politischen Klasse entstehen. Zudem konnte der Gast nachhaltig vermitteln, wie wichtig ihm ein enger Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürger in seinem Wahlkreis ist, um deren Probleme und Interessen zu verstehen. Die spannenden Themen lassen auch in der Zukunft interessante Veranstaltungen mit Herrn Rützel erwarten, zu denen er sich bereit erklärt hat. 

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