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Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Thomas Kestler zu Gast an der Universität Rio de Janeiro

07.10.2025

Im Rahmen eines vom DAAD und der brasilianischen Förderinstitution CAPES geförderten Projekts zur radikalen Rechten in Deutschland und Brasilien war Dr. Thomas Kestler vom IPS zu Gast am Institut für Sozialwissenschaften der Universität des Gliedstaats Rio de Janeiro. In Vorlesungen und Diskussionen mit Studierenden analysierte er aktuelle Entwicklungen des Rechtspopulismus in Lateinamerika und die Unterschiede innerhalb der neuen lateinamerikanischen Rechten.

Im Rahmen eines vom DAAD und der brasilianischen Förderinstitution CAPES unterstützen Projekts zur radikalen Rechten in Deutschland und Brasilien war Dr. Thomas Kestler vom IPS zu Gast am Institut für Sozialwissenschaften (IESP) der Universität des Gliedstaats Rio de Janeiro. Auf dem Programm stand auch eine Vorlesung zum Thema Populismus im Rahmen eines Postgraduiertenkurses von Prof. João Feres, in dem über die aktuelle Welle des Rechtspopulismus in Lateinamerika diskutiert wurde. In Brasilien ist dieses Thema sehr präsent, nachdem der frühere Präsident Jair Bolsonaro wegen eines geplanten Putsches zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Angesichts einer im Parlament vorbereiteten Amnestieregelung kam es in Rio de Janeiro und São Paulo Ende September zu großen Protestveranstaltungen. In der Diskussion mit den Studierenden am IESP wurde aber deutlich, dass die Situation in Brasilien nicht unmittelbar auf andere Länder der Region übertragbar ist. Zwar ist zu erwarten, dass auch bei den bevorstehenden Wahlen in diesem und im nächsten Jahr das politische Pendel weiter nach rechts schwingt, aber es handelt sich dabei nicht um eine homogene Bewegung. Innerhalb der sogenannten neuen lateinamerikanischen Rechten zeigen sich deutliche Unterschiede und Bruchlinien, etwa zwischen libertären und traditionalistischen Kräften. Für die demokratische Entwicklung ist entscheidend, ob sich innerhalb des rechten Lagers extremistische Tendenzen zeigen, die eine Bedrohung für die Verfassungsordnung darstellen. Ziel des Projekt ist es, diese Frage in vergleichender Perspektive zu klären."

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