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Institut für Politikwissenschaft und Soziologie

Jetzt anmelden: Interdisziplinäres Seminar zu Politischer Theorie und mathematischer Modellbildung

14.07.2025

Wie entstehen gesellschaftliche Ordnungen – und warum setzen sich manche durch? Das interdisziplinäre Seminar „Evolution von Institutionen und normativen Ordnungen“ bringt Sozialwissenschaft und Mathematik zusammen, um diese Fragen zu untersuchen. Sie können Sich bis 10.09.2025 anmelden.

Politische Theorie und Mathematische Modellbildung

Institutionalisierte oder auch informelle normative Ordnungsmuster haben Einfluss auf allen Ebenen menschlichen Zusammenlebens, von Alltagspraxen bis hin zum Gelingen oder Scheitern internationaler Kooperation. Wie lässt sich die Entwicklung solcher Muster verstehen und erklären? Die Annahme von „sozialen Mechanismen“ liefert oft erstaunlich plausible Bausteine für entsprechende Erklärungen. Mit solchen Mechanismen werden auch wir arbeiten.

  • Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene BA-Studierende (als ein Ergänzungsmodul) und an Studierende im Master (als Ergänzungskurs).
  • Das Seminar wird getragen von Studierenden der Mathematik der TU München und Studierenden des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie.
  • Weil zwei Universitäten aus zwei Städten beteiligt sind, finden die Seminarsitzungen zumeist online statt.
  • Wir beginnen mit einem Kick-Off Treffen am 24./25. September 2025 auf Burg Wernfels. An diesen Tagen können sich die Studierenden kennen lernen und es werden interdisziplinäre Teams gebildet. Die weiteren Termine (siehe die Zeitleiste) vereinbaren wir gemeinsam an diesem Wochenende.

Wenden Sie sich bei Interesse für die Anmeldung direkt per E-Mail an Matthias Gsänger: matthias.gsaenger@uni-wuerzburg.de

Thema des Seminars

Institutionalisierte oder auch informelle normative Ordnungsmuster haben Einfluss auf allen Ebenen menschlichen Zusammenlebens, von Alltagspraxen bis hin zum Gelingen oder Scheitern internationaler Kooperation. Wie lässt sich die Entwicklung solcher Muster verstehen und erklären? „Soziale Mechanismen“ liefern oft erstaunlich plausible Bausteine für entsprechende Erklärungen. Mit solchen angenommenen Mechanismen werden auch wir arbeiten.

Jüngere Entwicklungen der biologischen Evolutionstheorie, wie das Konzept der Multi-Level-Selection sollen in empirische sozialwissenschaftliche Forschung übersetzt werden.

Die „Evolution of Institutions for Collective Action”, so der Untertitel von Elinor Ostroms „Governing the Commons“, spielt z.B. im historischen Institutionalismus immer wieder eine Rolle.

Wir orientieren uns z.B. an Beiträgen wie Hendrik Spruyts „The sovereign state and its competitors“. Hier wird explizit die These entwickelt, der moderne Territorialstaat setze sich in der frühen Neuzeit gegen konkurrierende Ordnungsmuster wie Stadtstaaten, Städtebündnisse (z.B.: die Hanse) oder das Universalreich evolutionär durch. Die unterschiedlichen Formen organisierter Herrschaft stellen hier die Phänotypen dar, institutionen-ökonomische Faktoren beeinflussen deren 'Fitness'.

Lernziele

Lernziele I

  • die Studierenden machen Erfahrungen in eigenständiger Projektarbeit in interdisziplinären Teams.
  • die Wissenschaftskultur der anderen Disziplin kennen lernen, und sich darauf einlassen.
  • sich bezogen auf die Themenstellung der theoretischen, konzeptionellen und methodologischen Möglichkeiten und Grenzen der je eigenen Disziplin bewusst zu werden.

Interdisziplinäres Arbeiten ist relevant

  • in allen Feldern der Policy-Forschung
  • Sozialwissenschaftlicher Nachhaltigkeitsforschung
  • in Bereichen allgemeiner sozial-wissenschaftlicher Theoriebildung.

Lernziele II

  • Kennenlernen evolutionstheoretischer Konzepte
  • Rekonstruktion der Konzepte, sodass sie in sozialwissenschaftliche Theorien übersetzbar werden.
  • die Kausalitätsannahmen der Evolutionstheorie legen dynamische Modellierung als Methode nahe
  • Wie funktioniert Modellierung? Umgang mit Komplexität: man beginnt bewusst mit ganz einfachen Annahmen, und erweitert schrittweise; Modell0 ist Spezialfall von Modell1

Aufgabenstellung und Lernziele III

  • Die Studierenden bekommen Themen zur Auswahl, in Form von Aufsätzen/ Buchkapiteln mit einschlägigen Modellansätzen und einigen möglichen Forschungsfragen zur Orientierung.
  • Teams aus je zwei MathematikerInnen und SozialwissenschaftlerInnen übernehmen je ein Thema.
  • Die Ausgangsliteratur soll erarbeitet und überlegt/ diskutiert werden, wie diese Ideen und Modelle aufgenommen und weiterentwickelt werden können.
  • Die Studierenden wählen geeignete Ansätze der eigenen Fachrichtung aus, und erklären sie den Studierenden des anderen Faches.
  • Hypothesen werden formalisiert, und ein entsprechendes Simulationsprogramm geschrieben
  • Die Resultate der Simulation werden interpretiert und zur Diskussion gestellt
  • Die Studierenden holen sich gegebenenfalls Unterstützung ein.

Zeitleiste

  • 24./25. September 2025: Kick-Off Tage auf Burg Wernfels
    • Kennenlernen, Teambildung, Einführung
  • Oktober bis Dezember: Gruppenphase
    • Online-Meetings mit den Teams; Präsenztreffen mit den SozialwissenschaftlerInnen in Würzburg
  • Januar bis Mitte Februar: Plenarsitzungen Online
    • Vorstellung und Diskussion der Arbeitsergebnisse (z.T mit Gästen)
  • Mitte Februar bis Ende März: Schreibphase
    • Verfassen der Paper, Online-Meetings bei Bedarf
  • Abschlusstreffen in Nürnberg (voraussichtlich an der TH Nürnberg)

Kooperationspartner

  • Prof. Johannes Müller, Department of Mathematics, TU München
  • Dr. Volker Hösel, Department of Mathematics, TU München

 

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